In der Region Sargans ist der Jura des Unteren
Glarner Deckenkomplexes (Helvetikum) verschuppt und verfaltet worden.
Uns haben die südöstlichsten Strukturen von Ellhorn bis Tschuggen
interessiert, wo sich ein Wechsel im Baustil abzeichnet. Dank der einmaligen
Tatsache, dass im Gebiet des Gonzens in der Quinten-Formation eine sedimentär
eingelagerte Eisenerzschicht durch die Eisenbergwerk Gonzen AG abgebaut
wurde, ist heute eine erstklassiger räumlicher Einblick in den Falten-
und Schuppenbau möglich. Ein mit Hilfe von Bergwerksdaten in GOCAD
erstelltes, digitales 3D-Modell soll den Verlauf der Erzschicht anschaulich
darstellen. Zusammen mit den Oberflächendaten ermöglicht dies,
als Ziel dieser Arbeit, eine umfassende Beschreibung des geologischen
Untergrundes im Untersuchungsgebiet. Neben stratigraphischen Untersuchungen
ist der Schwerpunkt hauptsächlich auf strukturgeologische Aspekte
gelegt worden. Diese sollen dazu dienen, axiale Änderungen im Schuppen-
und Faltenbau aufzuzeigen, um so regional-tektonische Probleme besser
verstehen zu können, wie sie bei seismischen Untersuchungen im Rheintal
bereits aufgezeigt wurden. Als ergänzende Beilage dient die im Massstab
1:10'000 erstellte geologische Karte sowie ein Ausschnitt derselben im
Massstab 1:5000. 2 Überblick Das Untersuchungsgebiet befindet sich rund um
Sargans im Kanton St.Gallen. Der Rheingletscher hat sich hier an der wuchtigen
Berggestalt des Gonzens aufgespalten und dabei zwei grosse Täler
herausmodelliert: Während der Rhein im Haupttal in einem grossen
Bogen um den Fläscherberg nach Norden weiterfliesst, zieht das nur
durch eine niedere Schwelle losgetrennte Seeztal nach Nordwesten weiter.
Durch dieses fliesst die aus dem südwestlich gelegenen Weisstannental
kommende Seez Richtung Walensee. Das Seeztal weist durch die geologischen Gegebenheiten eine sanft ansteigende Südwestseite auf. Bei Mels mündet die Seez in die Talebene des Seeztales (ca. 470m) ein, wobei sie den Hügel des Castels umfliesst. Ein grosser Kontrast zur Südseite bildet die Nordostseite des Seeztales, die durch ihre steil abfallenden Felswände einen sehr guten Einblick in die uns interessierenden Malm-Dogger-Schuppen gewährt. Sie kulminieren in den beiden Gipfeln des Tschuggen (1880m) und des Gonzens (1830m). Darüber bildet die Alp Palfris unter den Kreide-Bergen der Gauschla und des Alviers eine flachere Terrasse. Von hier ziehen nördlich des Gonzens vergleichsweise sanfte Wiesen und Wälder nach Nordosten hinunter, entwässert durch Lutterbach, Lochbach und Trübbach. Der Schollberg (856m), auch Maziferchopf genannt, klammert sich zuunterst als kleiner Hügel an das westliche Rheinufer. Auf der gegenüberliegenden Rheintalseite bildet das Ellhorn (753m) an der Grenze zum Fürstentum Lichtenstein, als nordwestlicher Ausläufer des Fläscherberges, eine kleine Erhebung. Abgrenzungen
Das regionale, geologische Umfeld
Der Untere Glarner Deckenkomplex beinhaltet die
Serien von Perm bis unterste Kreide. Er ist an der Basis des permischen
Glarner Verrucanos vom kristallinen Untergrund (Tavet-scher Zwischenmassiv)
abgeschert worden, wobei sich die Glarner Hauptüberschiebung als
Basisüberschiebung der helvetischen Decken ausgebildet hat. Der Glarner
Verrucano wur-de, als eine N-S verlaufende Trogfüllung, während
der Deckenüberschiebung an der Basis ausgeglättet, was eine
sogenannte Beckeninvertierung bewirkte. Als Folge davon ist heute ein
beidseitiges Abtauchen der darüberliegenden Einheiten zu sehen. In
ihnen ermöglichten inkompetentere Serien ein begrenztes disharmonisches
Verhalten der kompetenteren Schichtglieder. So haben die weicheren Serien
der oberen Trias (Quartenschiefer), des unteren Lias und des unteren Doggers
(Molser-Formation) den härteren Serien des oberen Lias, sowie des
oberen Doggers samt Malm ein durch Verschuppung und Verfaltung hervorgerufenes
beschränktes Eigenleben ermöglicht. Die Loslösungen war
jedoch nie so umfassend, dass sich basale Abscherhorizonte und somit eigenständige
Decken bilden konnten. Das Untersuchungsgebiet
Diplom - Sargans Geologie Home |